Newsletter März 2015

Fertigstellen und einrichten des ersten Stockwerks
Während das Aufstellen des zweiten Stockwerks im Eiltempo vollbracht wurde, hat das Anstreichen des bestehenden Gebäudes mit allen Details viel mehr Zeit gekostet, als angenommen. Auch mussten alle elektrische Leitungen wieder neu gelegt werden. Aber Ende März war das erste Stockwerk wieder einzugsbereit, kinderfreundlich dekoriert und eingerichtet, sodass alle ausgezogenen Kinder wieder zurückzügeln konnten. Diese Zeit zuvor war geprägt von Improvisation, denn die kleinsten Mädchen schliefen im Esszimmer von der Sala Cuna, die ältesten Mädchen in der Stube des Personalshauses und die kleinsten Knaben wurden im Haus der älteren Knaben vorübergehend integriert. Ehrlich gesagt, hatten wir überall ein Chaos, denn niemand fühlte sich zu Hause in seinen vier Wänden und somit auch nicht verantwortlich für das Aufräumen. Gott sei Dank ist jetzt fast alles abgeschlossen, wir warten lediglich noch auf die Vorbehandlung des Holzbodens und auf den Anstrich, damit der zweite Stock auch bewohnbar ist. Unsere jungen Mädchen müssen deshalb noch ein klein bisschen Geduld haben, bevor sie ihre neuen Zimmer beziehen können.

Geburtstagskinder
In diesem Monat durften 8 unserer Kinder Geburtstag feiern. Für Jessica war der 20. März ein spezieller Tag, denn es war ihr fünftzehnter Geburtstag. In Honduras ist dies für eine Frau der wichtigste Geburtstag im Leben, denn es symbolisiert die Transformation von der Kindheit zum Erwachsenenleben. An diesem Tag wird die junge Frau während dem Dankesgottesdienst der Kirchgemeinde vorgestellt, anschliessend gibt es ein Festessen mit anschliessendem Tanz. Dabei darf auf keinen Fall das Prinzessinnenkleid fehlen, was wir bedauernswerterweise nicht komplett erfüllen konnten. Nichts desto trotz war auch sie festlich gekleidet und strahlte voller Stolz. Das gemeinsame Pizzaessen mit all ihren Freundinnen und den Kindern aus dem Kinderheim krönten den Tag voller Feierlichkeiten. Mit überfüllten Bäuchen schlugen dann alle Märzkinder auf die Piñata und ergatterten sich viele Süssigkeiten.

Geschenke
Dank der Grosszügigkeit vieler Paten und herzensguten Personen aus der Schweiz, erhalten wir über das ganze Jahr immer wieder Pakete. Die Kinder können jeweils kaum erwarten, bis sie die Geschenke aufmachen dürfen und sind immer sehr berührt und höchst erfreut über die vielen schönen Sachen. Diesen Monat haben wir einige Sachen erhalten, welche für alle Kinder gedacht waren. Zum Beispiel eine Kiste gefüllt mit Schulsachen, eine andere mit Schokoladen, Spiele und auch Toilettenartikel. Ich spüre jedes Mal ein Stück Heimat in meinem Herzen, wenn ich all diese Schweizer Sachen sehe und es ist wahnsinnig schön, die strahlenden Kinderaugen beobachten zu dürfen. Für die Kinder haben die Paten eine besondere Bedeutung, denn sie wissen, trotz grosser räumlicher Distanz, dass jemand an sie denkt, der sie lieb hat, für sie nur das Beste wünscht und dank ihrer Grosszügigkeit ihnen die Schulbildung ermöglicht. Alle Paten sind zu einem Teil unserer „yo quiero ser...“-Familie geworden.

San Ignacio
Von einem honduranischen Bekannten und Freund sind wir im ökologischen Park San Ignacio eingeladen worden. Der Weg mit dem Bus ist nicht wie gewünscht verlaufen, denn wir fuhren zwei Platten ein. Da unsere honduranischen Männer sehr erfinderisch sind, haben wir es auch trotz Herausforderungen an das Ziel geschafft. Das ganze Areal ist stattliche 300 Hektaren gross, zählt verschiedene Schwimmbecken und liegt inmitten einer grünen Vegetation inklusive direktem Zugang zum Meer. Mitten in dieser Wildniss gibt es auch einen Zoo mit vielen Tieren. Die Jaguare, Boaschlange sowie das Nilpferd konnten die Kindern besonders in ihren Bann ziehen und vermochten viel Erstaunen auslösen. Die Kinder genossen die schöne Badelandschaft und schätzten die altersgerechten Schwimmbecken. Für die Kleinsten gab es kleine Schmetterlingrutschbahnen und für die Älteren solche, welche wirklich grosse Überwindungskraft abverlangten, doch für unsere Mutigsten war es ein Klacks.