Am 7. Februar 2011 war es endlich soweit, nach 3 monatigen Ferien hat das neue Schuljar begonnen. Bis alles soweit war, stand eine grosse organisatorische Leistung dahinter. Denn hier in Honduras ist es üblich, dass die Schüler eine Schuluniform tragen. Das heisst, dass man für jedes Kind zwei Schuluniformen kaufen muss. Unsere Kinder besuchen eine private Nonnenschule. Wir haben zur Zeit 27 Schüler: 2 in der Einführungsklasse, 2 in der ersten Klasse, 5 in der zweiten Klasse, 13 in der dritten Klasse, 3 in der vierten Klasse, 1 in der fünften und 1 in der sechsten Klasse. Unsere Kinder gehören zu den Klassen- und somit Schulbesten. Für uns ist dies sehr erfreulich und ein kleines Zeichen dafür, dass unsere tägliche Arbeit sich lohnt und Früchte trägt. Die Schule dauert von 07.00 bis 12.00. Nach dem Mittagessen müssen alle bis um 16.30 Hausaufgaben oder Stützaufgaben erledigen und erst dann dürfen sie spielen.
Am 20. Februar sind wir in den Cerro azul Meamber Park (Nebel-Regenwald) gegangen. Dieser liegt etwa 1 ½ Fahrstunden von San Pedro Sula entfernt. Die Wanderung dauerte 3 Stunden und an verschiedenen Wasserfällen vorbei. Als Krönung der Wanderung durften die Kinder in einem naheliegenden Wasserfall baden. Leider hatten wir unterwegs noch eine kleine „Panne“ mit Bienen, welche uns vollgestochen haben. Die Stiche waren sehr schmerzhaft.
Zur Zeit haben wir auch 2 Volontäre aus Graubünden bei uns. Walter Pegorari kam nun bereits zum 5. Mal nach Honduras. Er ist Polier und hilft uns wo er nur kann. Dieses Jahr hat er die Mauer des Heims erhöht, die Küche unter freiem Dach mit Fliesen belegt, eine Empore für den Sitzplatz gebaut, eine Rinne für das Regenwasser angelegt und eine Sitzbank gemacht. Während seinen Aufenthalten verwöhnt er unsere Kinder wo er nur kann. Er hat sie zweimal in einen Wasserpark eingeladen, was den Kindern natürlich sehr gut gefällt und sie hatten einen riesen Spass. Auch verwöhnt er uns immer wieder mit seinen kulinarischen Fähigkeiten wie Pizza, Kartoffelgratin etc.
Claudia Balestra ist für 4 Wochen zu uns gekommen. Sie hilft überall mit und ist eine grosse Hilfe für das Personal. Da sie perfekt Spanisch spricht, gehörte sie von Anfang an zur Familie und alle sind sehr froh, dass sie im Heim ist.
Josue, unser 6-jähriger Knabe leidet unter dem Syndrom Fötusalkoholismus. Er hat eine geistige Behinderung, kann nicht reden und nicht laufen. Seit etwa einem Jahr besucht er zwei Mal pro Woche die Physiotherapie und einmal die Beschäftigungstherapie. Mit grosser Freude darf ich mitteilen, dass er grosse Fortschritte macht: er ist sehr gewachsen, hat zugenommen, spricht einzelne Namen der Kinder aus, lauft den ganzen Tag mit seinem „Laufgestell“ auf dem Heimgelände herum und kann nun schon alleine stehen. Dies erfreut natürlich alle und wir hoffen, dass er weiterhin so grosse Fortschritte macht.