Newsletter 3. Quartal 2024

Standort San Pedro Sula

Kulturtage

Am 20. Juli wird in Honduras der Tag des Lempira (Día del Lempira) gefeiert. An diesem Tag wird Lempira geehrt, ein indigener Lenca-Häuptling und Nationalheld, der im 16. Jahrhundert mit Mut und Hingabe gegen die spanische Kolonialisierung aufbegehrte.

Dieser besondere Tag wird in den Schulen mit verschiedenen Aktivitäten gefeiert. Die Schüler werden auf eine Reise durch die reiche Geschichte und Kultur des Landes mitgenommen. Dabei lernen sie viel über die Traditionen und Bräuche des Landes. Zu den üblichen Feierlichkeiten gehören kulturelle Präsentationen, bei denen die Schüler in traditioneller Kleidung folkloristische Tänze aufführen. Ausserdem gibt es lebhafte Umzüge und festliche Dekorationen.

Am 15. September wird in Honduras der Unabhängigkeitstag gefeiert, an diesem Tag im Jahr 1821 hat das Land seine Unabhängigkeit von Spanien erlangt. Dieser Tag ist einer der wichtigsten Nationalfeiertage des Landes, und die Feierlichkeiten sind von patriotischem Stolz geprägt.

Unsere Sekundarschüler haben ebenfalls an den Umzügen teilgenommen. Sie marschierten voller Begeisterung durch die Strassen der Stadt und gehörten zu den Klassen- und Schulbesten. Deshalb durften sie ganz vorne an der Front mitgehen. Wir waren besonders stolz, dass Cesia sogar ihre Sekundarschule repräsentieren durfte.

Besuch von CCC

Die Organisation Carolina Cross Connection bietet Menschen aus den USA die Möglichkeit, sich durch Kurzzeiteinsätze in Honduras zu engagieren. Auch diesen Sommer durften wir wieder eine Gruppe engagierter Freiwilliger für eine Woche bei uns begrüssen. Sie haben nicht nur mit den Kindern gespielt, sondern auch wertvolle Erinnerungen geschaffen und ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder gezaubert.

Besonders bemerkenswert war ihre Teilnahme an unserem Wochenendcamp in Peña Blanca, wo sie unsere Jugendlichen begleiteten. Diese Erfahrungen förderten den Austausch zwischen den Kulturen und schufen eine Atmosphäre der Freude und des gemeinsamen Lernens.

El Cajon

Der Staudamm El Cajón ist einer der wichtigsten und grössten Staudämme in Honduras. Er gehört sogar zu den wichtigsten und grössten in ganz Mittelamerika.

Im Jahr 2020 gab es Gerüchte, dass der Staudamm während des Hurrikans Eta gebrochen sei, was uns im Kinderheim dazu veranlasste, mit Rucksäcken in den Bus zu steigen, um der drohenden Flut zu entkommen. Glücklicherweise stellte sich dies später als eine Falschmeldung heraus.

An einem Wochenende hatten unsere Sekundarschüler zum ersten Mal die Gelegenheit, diesen beeindruckenden Staudamm zu besichtigen. Sie waren begeistert von den Dimensionen und der wichtigen Infrastruktur, die der Staudamm für die Energieversorgung von Honduras darstellt. Der El Cajón-Staudamm spielt eine Schlüsselrolle bei der Stabilisierung des nationalen Stromnetzes.

Standort Santa Rosa de Copán

Kurse

Die Kurse, die unsere Stiftung in Zusammenarbeit mit dem INFOP (Instituto Nacional de Formación Profesional) anbietet, sind in Honduras sehr wichtig, um die Berufsausbildung und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern.

In den ersten neun Monaten des Jahres haben wir 27 praktische Kurse in verschiedenen Bereichen angeboten, darunter Schweissen, Schreinerei, Schneiderei, Friseurhandwerk, Herstellung von Reinigungsmitteln, Duftkerzen, Piñatas, Schmuck, Dekoration mit Fomi, Malen und Töpfern. Neu im Programm ist auch ein Kurs in Autoelektrik. Diese Kurse vermitteln den Teilnehmenden direkt anwendbare Fähigkeiten, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich erhöhen. In einem Land mit hoher Arbeitslosigkeit sind solche Programme unerlässlich, um die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern. Durch diese Kurse haben wir 373 Personen (238 Frauen und 135 Männer) den Zugang zu einer sicheren Einkommensquelle ermöglicht.

Die Ausbildung von Fachkräften unterstützt zudem den Aufbau von lokalem Know-how und technischer Expertise in Schlüsselbereichen wie Bau, Handwerk und Industrie. Dies trägt zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei und fördert das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen, die das Rückgrat der honduranischen Wirtschaft bilden.

Auch unsere 20 Auszubildenden in der Krankenpflege kommen täglich, um ihre theoretische Ausbildung zu vertiefen und sich weiterzuentwickeln.

Computerunterricht

Ein wichtiger Bestandteil unserer Bildungsprojekte ist auch der Computerunterricht an sechs lokalen öffentlichen Schulen. Insgesamt 241 Schüler besuchen jede Woche den Unterricht. Da viele Kinder mit leerem Magen zum Unterricht kommen, bieten wir ihnen immer eine warme Zwischenverpflegung an - darunter traditionelle Gerichte wie Baleadas und Pupusas sowie einen erfrischenden Saft.

Unión y Esperanza

Erstes Dorffest

Mittlerweile leben 84 Familien mit insgesamt 360 Personen in Unión y Esperanza. Davon sind 58 traditionelle Familien, 25 alleinerziehende Mütter und 1 alleinerziehender Vater. Die Bewohner setzen sich aus 222 Kinder und 138 Erwachsenen zusammen.

In der Mitte des Jahres haben wir unser erstes Dorffest organisiert, mit dem Ziel, die Dorfgemeinschaft zu stärken und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern. Für alle Altersgruppen wurde ein abwechslungsreiches Programm angeboten: von Kleidertombolas, über fröhliche Kinderspiele bis hin zu Marktständen, an denen lokale Handwerker ihre Produkte präsentierten. Zum Mittagessen genossen alle gemeinsam einen leckeren Arroz con Pollo, gefolgt von köstlichen Donuts zum Dessert. Der Tag wurde durch verschiedene Spiele und Auszeichnungen abgerundet, die für viel Spass und Freude sorgten.

Zum krönenden Abschluss durften die Kinder einige bunte Piñatas zerschlagen, was für ausgelassenes Lachen und viele süsse Überraschungen sorgte.

Das Dorffest war weit mehr als nur eine Feier – es war ein Ausdruck von Gemeinschaft, Tradition und Lebensfreude, tief verwurzelt im kulturellen und sozialen Gefüge von Unión y Esperanza. Besonders die herzliche Atmosphäre und das Miteinander machten diesen Tag unvergesslich.

Tag des Kindes 2024

Der Tag des Kindes in Honduras, der jedes Jahr am 10. September gefeiert wird, ist ein besonderer Anlass, um auf die Rechte und das Wohlergehen von Kindern aufmerksam zu machen. Dieser Tag hat eine lange Tradition und ist in Honduras ein wichtiger Feiertag, an dem die Kinder im Mittelpunkt stehen.

Die Kinder und Jugendlichen des Kinderheims organisierten für die Kinder von Unión y Esperanza einen Tag, an dem jedes Kind neue Kleider bekam (die meisten zogen sich gleich um und zogen die neuen Sachen an). Zum Mittagessen gab es Pizza. Danach Kuchen und Süssigkeiten zum Nachtisch. Anschliessend wurden Spiele organisiert und die obligatorischen Piñatas durften auch nicht fehlen. 

Für einige Kinder war es das erste Mal, dass sie an einem Kindertag mitfeiern konnten. Einer von ihnen, der 8-jährige Jesus Alfredo, war so begeistert, dass er sagte, dies sei der schönste Tag seines Lebens gewesen.

Dieser Tag hat den Gemeinschaftssinn gefördert, eine positive Atmosphäre geschaffen und gezeigt, wie wichtig die Kinder als Hoffnungsträger für die Zukunft sind.

Schulbau

Unión y Esperanza wird in den nächsten Monaten und Jahren ein neues Zuhause für mehr als 300 Kinder. Um die Chancen der Kinder auf einen Ausweg aus der Armut deutlich zu erhöhen, wollen wir den Kindern eine gute Schulbildung ermöglichen. Da die Kapazität der Schule im Nachbarort nicht ausreicht, hat sich die Stiftung Yo Quiero Ser entschlossen, eine eigene Schule zu bauen. Im Juli wurde mit dem Bau des Schulgebäudes begonnen, das Ende des Jahres fertiggestellt sein soll. Anfang Februar, zu Beginn des Schuljahres 2025, soll es eingeweiht werden. Bis dahin werden zwei der neuen Häuser vorübergehend als Klassenzimmer für die 43 Kinder genutzt, die keinen Zugang zur öffentlichen Schule haben. Pro Haus werden drei Klassen unterrichtet.

Ziel ist es, dass alle Kinder mindestens bis zur neunten Klasse die Schule besuchen. Der Abschluss ermöglicht ihnen den Zugang zu einer höheren Schulbildung. Wir streben auch an, dass die Schule einen guten Ruf geniesst, sowohl in Bezug auf die akademischen Leistungen als auch in Bezug auf die soziale Integrität.

Unsere Mission ist es, dass das Bildungsministerium des Staates für den Betrieb der Schule verantwortlich sein wird, während unsere Stiftung für den Bau und den Unterhalt der Schule zuständig sein wird.

Leben in der Gemeinschaft 

Für unsere Stiftung ist das Gemeinschaftsleben in Unión y Esperanza sehr wichtig, da es soziale Unterstützung bietet, emotionale Bindungen stärkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl fördert. Aus diesem Grund bilden die Bewohner ein 10-köpfiges Patronatskomitee, das zusammen mit der Stiftung für das Zusammenleben verantwortlich ist.

Aktuelle Schwerpunkte sind die Dengue-Bekämpfung mit wöchentlichen Räucherungen, die ordnungsgemässe Müllentsorgung und -sammlung, die Hilfe in Notfällen und die Förderung und Einhaltung der Regeln des Zusammenlebens.