Rückkehr nach Honduras
Juan Carlos und Patricia verbrachten einige Wochen in der Schweiz und kamen anfangs September wieder nach Hause zu den anderen Kindern zurück. Obwohl sie abends spät ankamen, waren alle Kinder noch wach und empfangten sie mit Kerzen in der Hand, selbstgepflückten Blumen und Transparenten. Und die Augen der Kinder strahlten wie kleine Sterne.
Dia del Niño
Am 10. September ist der nationale Kindertag in Honduras. Der Ursprung dieses Feiertags war am 20. November 1959, wo sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit dem Ziel versammelte, die universellen Rechte der Kinder als ein besonderer Tag in jedem Land der Welt zu feiern. Zu diesem Anlass bekamen wir den ganzen Monat, jeweils an den Wochenenden, Besuch. Verschiedene Gruppen wie das Rote Kreuz, Gruppe von der Kirche Gran Comission, religiöse Gruppe aus San Salvador, eine Sekundarschulklasse kamen, um mit den Kindern diesen Tag zu feiern.
Die meisten brachten ein feines Mittagessen mit Kuchen als Desert, Piñatas (mit Süssigkeiten gefüllte Figuren), spielten mit ihnen, führten Tanzwettbewerbe durch und so verbrachten die Kinder nicht nur am wirklichen Kindertag sondern jedes Wochenende wunderschöne Kindertage.
Neue Kinder
Seit dem 11. September ist unsere „yo quiero ser...“ Familie gewachsen. Die drei Gebrüder Josue Daniel (6 Jahre), Yoac (3 Jahre) und Jancerk (2 Jahre) wurden von ihrer jungen 22 jährigen Mutter zurückgelassen. Sie hinterliess die Kleinen bei einer Nachbarin und kam dann einfach nicht mehr zurück. Diese verzweifelte nach wenigen Tage und da die Familienangehörigen sich nicht um die 3 Jungs kümmern wollten, brachte sie diese zum Dorfpfarrer, welcher uns bat, die 3 Kleinen aufzunehmen.
Der Gesundheitszustand war miserabel. Die zwei Kleinsten hatten riesige Parasitenbäuche und der grosse ist unterernährt. Alle wollten am Anfang den ganzen Tag nur Essen. Mittlerweile sind alle wohlauf und sie haben sich sehr gut an unseren Alltag gewöhnt.
Josue Daniel hat noch grosse Mühe, sich an Normen und Gesetze zu halten, da er dies das ganze Leben lang noch nie machen musste. Er besucht provisorischerweise die erste Klasse um sich an das Schulsystem zu gewöhnen. Die andern zwei sind in der Sala Cuna und sind mittlerweile richtig aufgeblüht.
Santa Rosa de Copán
Am 15. September ist der Tag der Unabhängigkeit und zu diesem Anlass haben die Kinder eine Woche Schulferien erhalten. Wie immer sind wir diese Mal auch wieder nach Santa Rosa de Copan gefahren.
Dieses Mal hatten wir während den ersten Tagen keinen Strom und kein Wasser. Wir mussten das Wasser von der Quelle mit Eimern holen. Dieses Ereigniss tat allen gut, denn erst jetzt schätzten sie, die Bequemlichkeiten die wir normalerweise haben.
In Honduras ist es um 18.00 Uhr schon stockdunkel, sodass die Kinder gezwungenermassen so früh ins Bett gehen mussten. Dafür waren alle um 5.00 Uhr schon hellwach.
Dieser Tapetenwechsel tut allen gut und das Leben dort ist sehr einfach und unkompliziert. Wir alle können richtig abschalten, die Kinder geniessen das Schwimmbecken und die grenzenlose Freiheit in der Natur.
Treffen mit anderen Kinderheimen
Auch dieses Jahr hat das Kinderheim Emanuel ein Treffen für 17 Kinderheime organisiert. An diesem Tag wurden mehr als 600 TOMS-Schuhe an die Kinder verschenkt und der Samstagnachmittag war voller Überraschungen für die Anwesenden. Unter anderem hat auch Polache, einer der berühmtesten Sänger von Honduras, an diesem Event teilgenommen. Die Kinder wurden aufgeboten, als Choreographen mitzuwirken, und unser Carlos hat eine super Show abgelassen. Am Schluss stand nur noch er auf der Bühne zusammen mit Polache und wurde als der beste Tänzer erkoren.